In Barrierefreiheit

Wie man den Eingangsbereich gestalten kann und was es da für Hilfsmittel gibt, habe ich bereits in einem Blog Beitrag beschrieben. Üblicherweise gibt es noch weitere Türen, über die man ins Freie gelangen kann, das sind die Terrassentüren. 

Für die Haustür habe ich die Empfehlung gegeben, diese mit einer elektrischen Öffnungs-/Schließanlage auszustatten, da es damit für einen Rollstuhlfahrer wesentlich einfacher oder überhaupt erst möglich ist, die Haustür zu nutzen. 

Falls jedoch mal ein Stromausfall eintritt, funktioniert die elektrische Öffnung der Tür nicht mehr. Man bekommt die Tür zwar noch von Hand auf, aber als Rollstuhlfahrer schafft man das im Normalfall eher nicht mehr, da die Tür sich ohne Strom nur schwer bewegen lässt. Das liegt daran, dass man die Tür gegen die Kraft des Motors öffnen muss.

Es ist ohnehin ratsam, für Notfälle einen zweiten Fluchtweg benutzen zu können, auch wenn man natürlich hofft, dass so ein Fall nie eintritt.

Für diese beiden beschriebenen Situationen ist eine Terrassentür eine gute Alternative. 

Selbstverständlich ist die eigentliche Verwendung einer Terrassentür eine andere. Jeder, der ein Haus oder eine Wohnung besitzt, möchte dadurch auf die Terrasse oder den Balkon gelangen. Allein deswegen sollte man diese Türen entsprechend rollstuhlgerecht gestalten. 

Auch hier zu allererst wieder der Hinweis, rollstuhlgerechte Terassentüren kosten keinen Euro mehr! Lasst euch da bitte nicht bequatschen!

Bei einem Neubau ist das Ganze natürlich am einfachsten. Achtet einfach bei der Bemusterung darauf, dass die Türen, die ihr auswählt niedrige bis keine Schwellen haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob es eine Schiebetür oder eine Dreh-Kipp-Tür ist. 

Wir haben aktuell beide Versionen bei uns im Haus verbaut, alle sind ganz normal per Hand zu öffnen. 

Bei den Schiebetüren sollte man darauf achten, dass sie um so schwerer werden, je größer sie werden. Damit ist gar nicht unbedingt die Schiebekraft gemeint, sondern eher das Anheben der Tür. Wenn man den Türgriff um 180 Grad dreht, um die Tür zu öffnen, hebt man damit die Tür an, so dass sie sich schieben lässt. Wenn jemand nicht die Kraft oder die Motorik besitzt, den Türgriff zu drehen, sollte man auf solch eine Schiebetür lieber verzichten. 

Natürlich ist eine Schiebetür etwas Schönes. Sie kann sehr breit gebaut werden und somit ist der Durchgang sehr groß. Auch sind die Schwellen üblicherweise noch ein klein wenig flacher als bei den Dreh-Kipp-Türen. Aber wenn man sie nicht betätigen kann, ist sie nutzlos. 

Im Normalfall kann man mit einer Dreh-Kipp-Tür gut leben und auch die Schwellen haben eine gute Höhe, um einfach darüber zu fahren. 

Sehr wichtig bei allen Türen ist es, dass der Boden innen sowie auch außen sehr gut an die Schwelle angepasst wird. Dieses Anpassen entscheidet letztendlich über die Höhe der Schwelle!

Bei uns im Haus ist ein Trockenestrich verlegt. Dieser wurde an allen Türen zusätzlich mit Ausgleichsmasse unterfüttert. Diese Anpassung auf den letzten 0,5m – 1,5m ist vollkommen ausreichend. Bei der Anpassung muss dann nur die Höhe des Bodenbelags mit berechnet werden. 

Unsere Terrassentüren haben eine Breite von 86 cm und das ist absolut ausreichend. Ein manueller Rollstuhl hat mit einer üblichen Sitzbreite von 40 – 44 cm eine Gesamtbreit von unter 60 cm. Mit einem Elektrorollstuhl liegt man unterhalb von 65 cm, wenn die Sitzbreite 45 cm nicht überschreitet. 

Man kommt also mit den üblichen Breiten von Standardterrassentüren zurecht. 

 

Vorhandene Türen tauschen?

In unserem alten Haus hatten die vorhandenen Terrassentüren alle eine Schwelle von einigen Zentimetern. Wir haben dort eine austauschen lassen, was problemlos machbar war.  Dabei haben wir sehr gute Erfahrungen mit einem kleineren Fensterbau Betrieb gemacht. Größere Firmen sind an solch kleineren Aufträgen meist sowieso nicht interessiert. Der Austausch hat vielleicht einen halben Tag gedauert und anschließend war kaum etwas davon zu sehen.

 

Tipp: Ausreichend Platz vor der Tür 

Wo man unbedingt noch drauf achten sollte, ist der Platzbedarf vor einer Tür, was übrigens für alle Türen gilt. 

Wie man eine Tür öffnet, ist von sehr vielen Faktoren abhängig. Dazu gehören zum Beispiel Körpergröße, Armlänge, Art und Größe des Rollstuhls, welche Motorik man besitzt. Aber auch türspezifische Dinge wie, auf welcher Seite ist die Tür angeschlagen, damit ist auch bestimmt, auf welcher Seite der Türgriff ist und, ob man eine Tür ziehen oder drücken muss zum Öffnen. 

Als Beispiel kann ich hier nennen, mir fällt es immer etwas leichter Türen zu öffnen, wenn sich die Klinke auf der linken Seite befindet. 

Wenn seitlich von der Tür noch etwas Platz zur Verfügung steht, erleichtert das das Öffnen der Tür. 

 

Per App steuerbare Katzenklappe

Seit einiger Zeit haben wir in einer der Terrassentüren eine Katzenklappe installiert. 

Den Einbau haben wir nicht selber vorgenommen, sondern der Hersteller unseres Hauses. Es gab bei einer Tür eine Reklamation und die Tür musste daraufhin ausgetauscht werden. Den Austausch der Tür haben wir genutzt, um direkt vom Werk die Katzenklappe in die Dreifach-Verglasung installieren zu lassen. 

Unsere vier Katzen haben alle einen Chip implantiert, aus diesem Grund haben wir uns für diese Katzenklappe entschieden:

Der Vorteil dieser Klappe ist, dass man sie programmieren kann und somit bestimmen kann, welche Katze rein oder raus darf und zusätzlich bekommt man über eine App angezeigt, welche Katze sich gerade im Haus befindet und welche nicht. 

Wir haben zum Beispiel vier Katzen, zwei davon sind Freigänger. Diese zwei können rein und raus, wann sie wollen. Die anderen zwei dürfen noch nicht raus, die Klappe ist so programmiert, dass sie sich nicht öffnet, wenn sie davor stehen. 

Es hat zwar nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun, aber für die Katzenliebhaber hier noch eine kleine Ergänzung. Passend zu der elektronischen Katzenklappe, verwenden wir diese programmierbaren Futternäpfe. Sie werden auch wieder über den implantierten Chip gesteuert. Jede unserer Katzen hat einen eigenen Napf, der sich nur öffnet wenn die entsprechende Katze davor steht. 

Und natürlich bekommt jeder seine Lieblingsfarbe:

Keine Mehrkosten!

Barrierefreie Ein- und Ausgänge können also mit Türen gebaut werden, die aus Standardprogrammen stammen. Die Schwellen dieser Türen sind heutzutage so niedrig, dass es nicht notwendig ist, spezielle Türen zu kaufen, die überteuert als barrierefrei angeboten werden. 

 
 
 
 
 
Kommentare
  • Christa & Gunthardt
    Antworten

    Super IDEE !

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