Gerade wenn man ganz neu mit dem Thema „Rollstuhl“ in Berührung kommt, kennt man noch gar nicht die Unterschiede der einzelnen Varianten und ist vielleicht auch etwas überfordert damit. Im Sanitätshaus spricht dann jemand über: Elektrorollstuhl, Scooter, Heckantrieb, Mittelradantrieb, Aktivrollstuhl, Zusatzantrieb, etc. und man versteht nur Bahnhof.
Die folgende Übersicht soll Klarheit schaffen, so dass jeder mitreden kann und weiß, was er benötigt.
Da ich nicht von jedem Rollstuhl ein Bild habe, sind dort wo es passt Links zu verschiedenen Herstellern hinterlegt, die diese Rollstühle anbieten.
1 Manueller Rollstuhl
Das ist der Überbegriff für alle Rollstühle, die von Hand angetrieben werden oder geschoben werden können.
Man versteht darunter den typischen Rollstuhl mit zwei kleinen Vorderrädern und zwei großen Hinterrädern, die üblicherweise per Hand über die Greifreifen angetrieben werden und/oder über die Schiebegriffe von einer Begleitperson geschoben werden.
1.1 Standardrollstuhl und Leichtgewichtrollstuhl
Diese Rollstühle sind die einfachste Klasse von Manuellen Rollstühlen. Sie sind nur wenig bis gar nicht einstellbar, relativ schwer und nicht gut selbst anzutreiben. Man kennt sie von Flughäfen, aus Krankenhäuser und Einkaufszentren. Dort werden sie für Personentransporte verwendet.
Sie finden auch Anwendung bei einfachen Einschränkungen, wenn sich zum Beispiel jemand ein Bein gebrochen hat und kurzzeitig einen Rollstuhl benötigt. Leider aber auch immer noch bei einigen chronischen Erkrankungen.
Für die Kostenträger ist das die günstigste Art der Versorgung, da diese Rollstühle am billigsten sind.
1.1.1 Standardrollstuhl und Leichtgewichtrollstuhl – Starre Variante
Als starre Variante sind diese Rollstühle so gebaut, dass man sie nicht zusammenfalten kann.
1.1.2 Standardrollstuhl und Leichtgewichtrollstuhl – Faltbare Variante
Häufiger als die starre Variante, sieht man faltbare Standard- und Leichtgewichtrollstühle. Diese Rollstühle haben dann eine sogenannte Kreuzstrebe unter der Sitzfläche und werden durch Hochziehen der Sitzbespannung zusammengefaltet. Der zusammengefaltete Rollstuhl ist dann schmaler und kann so platzsparender gelagert oder in einem Auto transportiert werden.
1.2 Aktivrollstuhl
Wer eine längere Zeit oder auf Dauer und mehrere Stunden am Tag einen Rollstuhl benötigt, sollte immer versuchen, mit einem Aktivrollstuhl versorgt zu werden.
Ein Aktivrollstuhl hat sehr viele Einstellmöglichkeiten und ist so optimal auf jeden Benutzer anpassbar. Durch diese Anpassung ist der Rollstuhl leichter handelbar, er lässt sich zum Beispiel leichter antreiben, man ist also aktiver mit solch einem Rollstuhl, daher auch der Name Aktivrollstuhl.
1.2.1 Aktivrollstuhl – Starre Variante
Als starre Variante sind diese Rollstühle so gebaut, dass man sie nicht zusammenfalten kann.
Der Vorteil dabei ist, dass sie etwas leichter als faltbarere Aktivrollstühle sind. Auf Grund seiner Bauart ist ein Starrahmen auch etwas stabiler als ein Faltrahmen. (Siehe auch 1.1.1)
1.2.2 Aktivrollstuhl – Fest verschweißt
Der fest verschweißte Aktivrollstuhl ist quasi ein „Maßanzug“. Er wird exakt auf den Nutzer angepasst, d.h., der Nutzer wird komplett vermessen und nach diesen Maßen wird der Rollstuhl gefertigt. Es gibt bei dieser Art von Rollstühlen also keine Einstellmöglichkeiten, um den Rollstuhl im Nachhinein anzupassen. Der Vorteil ist, dass die Teile, die eine Einstellung möglich machen, weggelassen werden, der Rollstuhlrahmen ist fest verschweißt. Alles, was man weglassen kann, spart in der Regel Gewicht. Ein fest verschweißter Rollstuhl ist also sehr stabil und gleichzeitig relativ leicht.
1.2.3 Aktivrollstuhl – Faltbare Variante
Ein Faltbarer Aktivrollstuhl ist immer ratsam wenn man ihn platzsparend verstauen möchte, also zum Beispiel im Auto. Auch auf Flugreisen hat ein Faltbarer Rollstuhl Vorteile. (Siehe auch 1.1.2)
1.3 Pflegerollstuhl
Wie der Name schon sagt, ist dieser Rollstuhl besonders geeignet für Menschen mit einer stärkeren Behinderung. Der Grund dafür ist, ein Pflegerollstuhl bietet mehr Möglichkeiten beim Positionieren und Sitzen. Für diese Rollstühle sind alle möglichen Verstelloptionen verfügbar wie zum Beispiel: Rückenverstellung, Sitzkantelung, winkelverstellbare Beinstützen. Mit Hilfe dieser Verstellungen, kann der Benutzer in eine horizontale Position gebracht werden.
Mit verschiedensten Sitzkissen, Rückenkissen, Armpolstern, Kopfstützen, etc. kann man den Sitz sehr gut an die meist passive Sitzposition des Benutzers anpassen.
Pflegerollstühle werden überwiegend geschoben, da der Benutzer selbst nicht in der Lage ist, den Rollstuhl anzutreiben.
1.4 Stehrollstuhl
Das Thema Stehen wird immer sehr unterschiedlich betrachtet und stark diskutiert. Diejenigen, die für sich einen Nutzen darin sehen, haben mit einem manuellen Stehrollstuhl recht schnell und fast überall die Möglichkeit, sich in eine aufrechte Position zu bringen.
Das Aufrichten erfolgt meist aus eigener Kraft mit Hilfe einer Hebelmechanik oder auch Gasdruckfedern. Der Sitz wird so in eine vertikale Position gebracht.
Man sollte unbedingt berücksichtigen, dass ein Stehrollstuhl kein gleichwertiger Aktivrollstuhl ist. Er ist schwerer und nicht so flexibel.
1.5 Kinderrollstuhl
Ein geschrumpfter Aktivrollstuhl ist noch lange kein Kinderrollstuhl! Die Anatomie eines Kindes, kann in unterschiedlichen Wachstumsphasen unterschiedlich proportional sein. Darum sollte ein Kinderrollstuhl noch viel besser auf die Bedürfnisse des Kindes anpassbar sein.
1.6 Sportrollstühle
Für die verschiedenen Rollstuhlsportarten gibt es inzwischen auch die verschiedensten Rollstühle. Jeder Rollstuhl ist der entsprechenden Sportart angepasst.
Es gibt Rollstühle für zum Beispiel diese Sportarten:
- Rollstuhlrugby
- Rollstuhlbasketball
- Rollstuhltennis
- Marathon / Leichtathletik (Schnellfahren)
- etc.
2 Elektrorollstuhl
Wenn man einen Elektrorollstuhl mit einen Manuellen Rollstuhl vergleicht, fällt selbstverständlich auf, dass es grundlegenden Bauteile gibt, die einen Elektrorollstuhls ausmachen. Und zwar sind das:
- Die Elektromotoren (Antriebe)
- Die Batterien
- Die Elektronik
Ansonsten gehören zu einem Elektrorollstuhl, wie bei einem manuellen Rollstuhl auch:
- Räder
- Ein Sitz
- Der Rollstuhlrahmen
Elektrorollstühle sind nach Norm in drei Kategorien unterteilt:
- Kategorie A: Elektrorollstuhl für den Innenbereich
- Kategorie B: Elektrorollstuhl für den Innen- und Außenbereich
- Kategorie C: Elektrorollstuhl für den Außenbereich
Der Grund für diese Kategorien ist, dass die Rollstühle entsprechend ihrem Einsatzbereich verschiedene Anforderungen erfüllen müssen, diese Anforderungen sind in Normen beschrieben und diese Erfüllung muss vom Hersteller nachgewiesen werden.
Ein Beispiel: Ein Rollstuhl der Kategorie B muss mindestens eine Reichweite von 25km erreichen.
Elekrorollstühle sind in erster Linie für Menschen geeignet, die sich nicht in einem Manuellen Rollstuhl fortbewegen können oder auch, um den Bewegungsradius zu vergrößern. Zusätzlich bieten viele Elektrorollstühle sehr viele Sitzvarianten für die verschiedensten Bedürfnisse.
2.1 Elektrorollstuhl für den Innenbereich (Kategorie A)
Wenn jemand einen Elektrorollstuhl nur für den Innenbereich benötigt, ist er mit einem Rollstuhl dieser Kategorie gut bedient. Allerdings sollte oder genauer gesagt, darf er diesen Rollstuhl dann auch nur im Innenbereich benutzen.
Jetzt kann man sagen „wo kein Kläger, da kein Richter“ und so lange nichts passiert, kommt man damit auch durch. Aber Vorsicht! In jeder guten Gebrauchsanweisung eines Rollstuhls beschreibt der Hersteller den „Bestimmungsgemäßen Gebrauch“ des Rollstuhls. Darin wird beschrieben für wen dieser Rollstuhl geeignet ist und in welchem Umfeld der Rollstuhl benutzt werden darf.
Noch etwas ernster wird es, wenn man gegen Gesetze verstößt. Ein Kategorie A Rollstuhl hat selten eine Beleuchtung, braucht man im Innenbereich ja auch nicht. Für einen Rollstuhl der Kategorie B ist allerdings eine Beleuchtung vorgeschrieben. Fährt man mit dem Kategorie A Rollstuhl draußen und es passiert etwas, hat man ein Problem. Das sollte man unbedingt wissen.
2.2 Elektrorollstuhl für den Innen- und Außenbereich (Kategorie B)
Das sind die Rollstühle, die man am häufigsten findet, wenn man sich den gesamten Markt der Elektrorollstühle ansieht. Durch ihren großen und vielseitigen Einsatzbereich erfüllen sie die allermeisten Anforderungen. Sie sind wendig genug für den Innenbereich und erfüllen auch alle Ansprüche, um damit im Außenbereich gut fahren zu können.
2.3 Elektrorollstuhl für den Außenbereich (Kategorie C)
Einige Modelle sind ganz speziell für den Außenbereich gebaut. In erster Linie haben diese Rollstühle große Räder (häufig werden sogenannte Ballonreifen verwendet, die von sich aus schon gute Federungseigenschaften besitzen), Batterien mit einer hohen Kapazität für eine gute Reichweite, ein stabiles Chassis und eine gute Federung.
Häufig sind sie so gebaut, dass die Vorderräder angetrieben werden und sich an den hinteren Rädern zusätzlich ein Motor befindet, der die kleineren Räder lenkt. Durch diese Technik erhält der Rollstuhl einen stabilen und guten Geradeauslauf.
Das diese Rollstühle für den Innenbereich weniger geeignet sind, versteht sich von selbst. Der Wenderadius ist sehr groß und so fehlt die notwendige Wendigkeit im Innenraum.
2.4 Varianten der Kategorie 2.1, 2.2 und 2.3
Alle Elektrorollstühle der Kategorien A, B und C können in weitere Varianten unterteilt werden. Dabei sind wiederum auch Kombination möglich. So gibt es zum Beispiel Elektrorollstühle der Kategorie B mit Heckantrieb, die transportabel sind (Kombination von 2.2 mit 2.4.1 und 2.4.2)
2.4.1 Transportabler Elektrorollstuhl
Es gibt Elektrorollstühle, die zum Transport geeigneter sind als andere. Wobei mit Transport in erster Linie das Verladen in einen Kofferraum oder die Mitnahme in einem Flugzeug gemeint ist.
Ein transportabler Elektrorollstuhl zeichnet sich dadurch aus, dass er zerlegbar oder faltbar ist und so leicht und kompakt wie möglich.
2.4.2 Elektrorollstuhl mit Heckantrieb
Die Antriebsart eines Elektrorollstuhl ist sehr entscheidend für seine Eigenschaften und wird in drei verschiedene Varianten unterteilt.
Bei einem Heckantrieb sitzen die Antriebsmotoren und damit auch die Antriebsräder im hinteren Teil des Rollstuhls. Ein Heckantrieb ist in der Regel ein sehr guter Kompromiss und ist wendig genug als Innenfahrer und straßentauglich als Außenfahrer. Das Fahrverhalten entspricht dem eines Manuellen Rollstuhls, das heißt die Antriebsräder sind hinten und im vorderen Teil des Rollstuhls befinden sich kleinere Lenkräder.
2.4.3 Elektrorollstuhl mit Mittelradantrieb
Der Mittelradantrieb ist in den USA schon seit gut 20 Jahren populär und dort die meist verkaufteste Antriebsart. Doch auch hier in Europa gewinnt er seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung. Inzwischen hat jeder großer Hersteller Elektrorollstühle mit Mittelradantrieb im Programm.
Wie der Name schon sagt, befinden sich die Antriebsräder sehr zentral am Rollstuhl. Der Rollstuhl wird dabei von je zwei kleineren frei drehenden Lenkrollen vorn und hinten gestützt. Insgesamt hat ein Mittelradantrieb also sechs Räder.
Der Vorteil dieser Antriebsart ist, dass diese Rollstühle enorm wendig sind und, wenn auch die Antriebsräder gefedert sind, sie sehr gut Outdoor geeignet sind. Das ist ein entscheidender Punkt auf den man achten sollte, wenn man sich für einen Mittelradantrieb interessiert, denn nicht jeder Rollstuhl dieser Klasse hat gefederte Antriebsräder.
2.4.4 Elektrorollstuhl mit Frontantrieb
Wenn sich die Antriebsmotoren und damit auch die Antriebsräder im vorderen Bereich des Rollstuhls befinden, spricht man von einem Frontantrieb.
Viele empfinden die Fahreigenschaften eines Frontantriebs als sehr gewöhnungsbedürftig. Das ist wohl auch einer der Gründe, warum diese Antriebsart an Bedeutung verliert. Diejenigen, die zum ersten Mal vor der Wahl eines Elektrorollstuhls stehen, wählen meist einen Heck- oder Mittelradantrieb und nur diejenigen, die schon länger einen Frontantrieb fahren, bleiben dabei.
Obwohl man sagen muss, dass ein Frontantrieb Vorteile haben kann. Es gibt einige Rollstühle, die die Kombination aus Frontantrieb und Außenfahrer nutzen. Diese Rollstühle haben dann vorn die größeren Antriebsräder und haben dadurch zum Beispiel weniger Probleme an Bordsteinkanten.
2.5 Elektrorollstuhl mit Stehfunktion
Elektrorollstühle haben den Vorteil, dass sie mit speziellen Sitzen ausgestattet werden können. Ein sehr spezielle Sitzvariante ist zum Beispiel eine, mit der man eine aufrechte Stehposition erreichen kann.
Die Stehfunktion hat hauptsächlich einen therapeutischen Nutzen, sie ist gut für den Kreislauf, die inneren Organe, den Knochenapparat, etc. Auf der anderen Seite darf man nicht vergessen, dass man sich mit dem Sitzmodul mit Stehfunktion immer auch etwas einschränkt. Häufig werden dort noch kleinere Stützräder im vorderen Bereich benötigt, damit der Rollstuhl, wenn der Benutzer aufrecht steht, nicht nach vorn kippt. Diese Stützräder sind jedoch wiederum störend an Bordsteinkanten. Es ist also immer ein kleiner Kompromiss. (Siehe auch 1.4)
2.6 Elektro Kinderrollstuhl
Hier gilt das gleiche wie unter 1.5! Einen Erwachsenen-Rollstuhl kleiner geschrumpft und darauf einen kleinen Sitz gebaut, ist noch lange kein Kinderrollstuhl.
Die Flexibilität in der Anpassung muss unbedingt vorhanden sein, damit der Rollstuhl immer wieder den Erfordernissen des Kindes angepasst werden kann.
Bei einem Elektrorollstuhl für Kinder ist auch das Chassis ganz entscheidend. Wenn ein Chassis von einem Erwachsenen-Rollstuhl verwendet wird und darauf nur ein Kindersitz montiert wird, ist das Chassis viel zu groß für die Bedürfnisse des Kindes.
Bei der Anpassung von Kinderrollstühlen sollte man sich unbedingt Unterstützung bei Sanitätshäusern suchen, die damit viel Erfahrung haben. Bei Kindern ist das noch viel wichtiger als bei Erwachsenen Rollstuhlfahrern.
2.7 Elektro Sportrollstühle
Ja, auch im oder besser gesagt mit einem Elektrorollstuhl kann man Sport betreiben. Es gibt auch hier Sportarten, die extra dafür entwickelt wurden. Sehr populäre Sportarten sind zum Beispiel:
- Elektrorollstuhl Fußball
- Elektrorollstuhl Hockey
Wie auch bei anderen Rollstuhlsportarten ist es auch bei Sportarten mit dem Elektrorollstuhl nützlich oder sogar erforderlich, dass der Rollstuhl den Erfordernissen der Sportart angepasst wird.
Wenn es bei den manuellen Rollstuhlsportarten schon ein finanzieller hoher Aufwand ist, sich neben den Alltagsrollstuhl einen Sportrollstuhl anzuschaffen, weil dieser in den seltensten Fällen finanziell gefördert wird, ist es bei den Elektrorollstühlen ein noch viel größerer Aufwand. Aus diesem Grund ist es beim Elektrorollstuhlsport häufig der Fall, dass zusätzliche Teile am Alltagsrollsuhl montiert werden, um die jeweilige Sportart auszuüben. Dafür ist es notwendig, dass der Alltagsrollstuhl über die notwendigen Eigenschaften verfügt, um auch für den Sport genutzt zu werden. Das sind zum Beispiel geeignete Motoren und Batterien, da gerade diese Teile beim Sport stärker belastet werden.
Die zusätzlichen Teile, die am Rollstuhl montiert werden, sind dann zum Beispiel sogenannte Bumper beim Fußball oder Hockeyschläger beim Hockey.
3 Scooter
Für nicht sehr stark gehbehinderte Menschen, die nicht dauerhaft einen Rollstuhl benötigen, ist ein Scooter (auch Elektromobil genannt) eine gute Alternative. Mit einem Scooter kann man selbstverständlich kleinere – aber auch größere Strecken zurückzulegen.
3.1 Standard Scooter
Ein Standard Scooter ist nicht gerade kompakt gebaut und hat einen relativ großen Wendekreis. Aus diesem Grund würde er zum Beispiel beim Einkaufen in einem kleineren Geschäft an seine Grenzen stoßen. Für größere Strecken wiederum ist er ideal, da ein Scooter mit einer Federung, bis zu 15km/h Motoren und Beleuchtung durchaus straßentauglich ist.
3.1.1 Standard Scooter – Dreirad
Ein Dreirad Scooter hat gegenüber einem Vierrad Scooter den Vorteil, dass er etwas wendiger ist. Durch seine Bauart hat er ganz einfach einen etwas kleineren Wendekreis. Ansonsten gilt für einen Dreirad Scooter alles was unter 3.1 beschrieben ist.
3.1.2 Standard Scooter – Vierrad
Der Vorteil eines Vierrad Scooter liegt darin, das er stabilere Fahreigenschaften, im Vergleich zum Dreirad hat. Ansonsten gilt für einen Vierrad Scooter alles was unter 3.1 beschrieben ist.
3.2 Transportable Scooter
Ein Standard Scooter ist aufgrund seiner Größe und seines Gewichts eher nicht zum Transport in einem Kfz geeignet. Wenn das Auto groß genug ist, ist das natürlich auch kein Problem.
Besser geeignet sind jedoch kleinere Transportable Scooter. Selbstverständlich haben diese Scooter dann andere Schwächen, so ist zum Beispiel die Reichweite nicht so groß, da sie mit kleineren, leichteren Akkus ausgestattet sind. Transportable Scooter sind eher dafür geeignet, dass man sie im Auto mitnimmt, um dann beim Einkaufen in einem größeren Einkaufszentrum die längeren Wege zurücklegen kann. Man sieht sie auch sehr häufig auf Kreuzfahrtschiffen, es ist also kein Problem, damit zu verreisen.
3.2.1 Transportable Scooter – Dreirad
Auch hier gilt wieder das gleiche wie unter 3.1.1 beschrieben, ein Dreirad ist wendiger.
Der Vorteil ist hier natürlich noch entscheidender, da ein transportabler Scooter mehr für den Innenbereich gedacht ist und dort die Wendigkeit eine noch größere Rolle spielt.
3.2.2 Transportable Scooter – Vierrad
Auch hier gilt wieder das gleiche wie unter 3.1.2 beschrieben.
Ungeübte oder unsichere Personen sollten lieber das vierrädrige Modell wählen.
4 Zusatzantrieb
Als Zusatzantrieb wird ein elektromotorischer Antrieb inkl. dem Zubehör bezeichnet, der an einem manuellen Rollstuhl montiert wird.
4.1 Restkraftverstärker
Hierbei werden an einem manuellen Rollstuhl die Standard Antriebsräder gegen Antriebsräder, in denen ein Motor integriert ist, getauscht.
Der Motor befindet sich in der Mitte des Rades, an der sich normalerweise die Radnabe befindet. Der Akku, der die Motoren mit Strom versorgt, ist dabei ebenfalls in dem Rad integriert oder wird am Rollstuhlrahmen, meistens unterhalb der Sitzfläche, befestigt.
Die Greifreifen sind über Sensoren mit dem Antrieb verbunden. Das System erkennt so ein Anschieben über die Greifreifen und verstärkt diesen Schub mit Hilfe der Motoren. Ein Benutzer mit wenig Armkraft wird durch diese Antriebe also unterstützt.
Der Benutzer kann mit solch einem Zusatzantrieb seine restliche Kraft und Armfunktion trainieren und einen manuellen Rollstuhl antreiben und steuern. Über die Elektronik wird dabei geregelt, wie stark die Unterstützung ist. Anpassungen an den Benutzer sind möglich.
4.2 Zusatzantrieb mit Joystick
Der Aufbau eines Zusatzantriebes mit Joystick ist sehr ähnlich dem eines Restkraftverstärkers.
Die Standard Antriebsräder des manuellen Rollstuhl werden wieder gegen Antriebsräder mit integriertem Motor getauscht, mit dem Unterschied, dass die Greifreifen nicht über Sensoren mit dem Motor verbunden sind. Die Greifreifen sind wie üblich mit der Felge verschraubt. Zum Steuern des Rollstuhls dient ein Bedienpult (auch Fahrpult oder Joystick genannt).
Ein manueller Rollstuhl mit solch einem Zusatzantrieb ähnelt also einem einfachen Elektrorollstuhl sehr stark.
4.3 Schiebehilfe
Einen manuellen Rollstuhl zu schieben, ist für eine Begleitperson nicht immer ganz leicht. Besonders, wenn es sich um hügeliges oder bergiges Gelände handelt oder der Benutzer relativ schwer ist und die Begleitperson nicht so kräftig ist oder der Rollstuhl dauerhaft geschoben werden muss oder alles in Kombination. Für diese Fälle gibt es elektromotorische Schiebehilfen.
Die Schiebehilfe wird zentral am Rollstuhl befestigt und treibt den Rollstuhl über ein integriertes Rad an. Der Rollstuhl wird so von der Begleitperson gesteuert und es muss keine Kraft beim Schieben aufgebracht werden.
4.4 Vorspannrad
Vorspannrad ist ein sehr allgemeiner Begriff für diese Gruppe. Man könnte die Gruppe noch unterteilen in:
- Handbike
- Handbike mit Motor Unterstützung
- Rein motorischer Antrieb
Die Gemeinsamkeit wiederum ist, dass diese Vorspannräder am vorderen Teil eines manuellen Rollstuhls befestigt werden, entweder direkt oder über verschiedene Hersteller abhängige Adapter.
Rein motorische Antriebe bestehen aus einem Rad mit Motor und einer Lenkstange, ähnlich einem Fahrradlenker.
4.5 Einzelrad an der Radachse (Schubantrieb)
Ein Schubantrieb besteht aus einem Gehäuse, in dem Motor, Akku, Elektronik und ein kleines Rad integriert ist. Das Gehäuse wird mit Hilfe von Adaptern mittig an der Rollstuhlachse befestigt. Über das kleine Rad wird der Rollstuhl angeschoben. Der Antrieb wird je nach Hersteller über verschiedene Eingabegeräte eingeschaltet und treibt den Rollstuhl an bis er wieder deaktiviert wird. Ein Bremsen und Steuern ist mit Hilfe des Antriebs nicht möglich, gelenkt und gebremst wird der Rollstuhl wie üblich über die Greifreifen.
Da der Schubantrieb über die Adapter nur aufgesteckt ist, kann er sehr schnell und ohne Werkzeug entfernt werden, zum Beispiel beim Transport im Kfz oder, wenn er nicht benötigt wird.
Ich hoffe das die Übersicht dem einen oder anderen etwas Klarheit über die verschiedenen Rollstuhl Varianten schafft.
Wer Fragen oder Ergänzungen hat, kann gern unten einen Kommentar schreiben.